Am 3. und 4. September 2015 trafen sich Christopher Stembridge und Marco Tiella mit der Forschungsgruppe von Studio31 und weiteren Gästen, um über offene Fragen rund um die konkrete Planung des Arciorgano zu sprechen. Diese Diskussionen bilden den Abschluss der Planungsphase des Instrumentes.
Die Gruppe traf sich bei Bernhard Fleig in der Werkstatt, um die bisher angefertigten Skizzen und Funktionsmodelle (Kopie der Holzpfeifen der Orgel in der silbernen Kapelle in Innsbruck, Versuche mit verschiedenen Materialien für die Metall-Wellen im Wellenbrett, Versuche mit engen Ventilen und Kanzellen in einem Windladen-Prototyp) zu besichtigen. Man ist sich einig, dass der Klang der Innsbrucker Pfeifen überzeugt und die richtige Wahl für das Arciorgano ist.
Anschliessend gingen wir ins Forschungszentrum der Hochschule für Musik, um auf Detailfragen einzugehen.
Die wichtigsten Themen waren:
- Realisierbarkeit verschiedener Klaviatursysteme durch Austauschen der Klaviatur((Davon sind wir wieder abgekommen, da Christopher Stembridge in Zusammenarbeit mit Johannes Walter eine Lösung für eine reine Stimmung auf Vicentinos Klaviatur-Layout gefunden hat.))
- Realisierbarkeit verschiedener Stimmungssystemen durch Umstimmung der Pfeifen((Diesbezüglich fanden direkt im Anschluss an das Forschungstreffen bereits Versuche statt, die in einem separaten Beitrag beschrieben werden.))
- Stimmtonhöhe und Kompatibilität mit anderen Instrumenten((Diese Diskussion wurde nach dem Forschungszentrum zu Ende geführt und wir haben einen Stimmton von ca. 490 Hz gewählt, was etwa ein Ganzton über dem Standard a'=440 Hz liegt.))
- Bisher nicht erschlossene Literatur und Quellen((Insbesondere der Traktat von Nigetti in der Handschrift von Bresciani soll aufbereitet werden, sowie die Inventare der d'Este-Familie, die von Pacifici beschrieben werden.))
- Die Wahl des Layouts für die Cembalo-Klaviatur: soll es möglichst ähnlich wie die Orgel sein oder möglichst verschieden?
Nach dem Forschungstreffen waren alle technischen Fragen so weit geklärt, dass Bernhard Fleig mit der verbindlichen Ausgestaltung und mit dem Bau des Instruments beginnen konnte. Gewisse andere Fragen wurden offen gelassen und werden nach dem Forschungstreffen weiter behandelt.